Donnerstag, 21. Februar 2013

Ab an den Strand!

Die nächsten beiden Wochenenden fühlten sich wie Urlaub an, denn es ging an den Strand. Und das Mitte Dezember. Schon verrückt.
Das erste Wochenende reiste ich wieder mit dem Deutschen. Es ging nach Kerala, das erste Mal! Kerala soll einer der schönsten Bundesstaaten sein. Und das stellte sich schon auf der Busfahrt dorthin heraus. Die Dörfer sind mitten im Dschungel gelegen zwischen Palmen und den Flüssen, die sich überall hindurch ziehen. Ziel war Kannur. Keine berühmte Stadt, aber sehr gut über ein Wochenende von Bangalore aus zu erreichen. Denn Sonntag musste es wieder mit dem Nachtbus zurückgehen.
In Kannur waren sehr wenige weiße Touristen und so war auch der Strand, der sich kilometerlang hinzog, komplett ausgestorben. Außer bei Sonnenuntergang, wo die indischen Touristen aus ihren Löchern geströmt kamen und sich in Massen am Strand tummelten, um Fotos zu machen und auf Kamelen zu reiten.
Außerdem war Kannur berühmt für Fleisch. Hier gab es einfach fast nur Non-Veg zu essen und wir ernährten uns das Wochenende lang zur Abwechslung mal fast nur von Shawarma. Auch warfen wir einen kurzen Blick in das Kino, das sich in einer riesigen Lagerhalle befand, doch es liefen nur Actionfilme in Überlänge auf Tamil, die wir uns dann nicht anschauten. Insgesamt ist Kerala noch viel heißer als Bangalore und die Mücken setzten uns wirklich zu. Doch der Strand hat es entlohnt!

In der nächsten Woche fand dann mein erste Get together statt! Das ist ein monatliches Treffen aller Kurzzeitvoluntäre (also bis 6 Monate). Diesmal fand es auf einer Organischen Farm nah Bangalore statt. Die Kulisse und die Unterkunft waren wirklich wunderschön. Und zum Essen gab es selbst angebautes Gemüse, lecker! So traf ich noch eine Menge anderer Freiwilliger. Wir bekamen eine Einführung in der Farm, sprachen mit unseren Koordinatoren über unsere Projekte und unsere Probleme (soweit indische Koordinatoren diese nachvollziehen können) und machten uns einen gemütlichen Abend. Am Ende des kurzen Treffens strömten schon wieder alle zu ihren verschiedenen Wochenendaktivitäten auseinander.
Ort des Get Togethers

Jakob und ich setzten uns in den Bus nach Gokarna. Dort sollten wir Biggi und noch zwei andere Freiwillige, Silvia und Magda, treffen. Wir wollten in toller Strandatmosphäre den Geburtstag von Biggi nachfeiern. Und Gokarna war wirklich die perfekte Kulisse. Es liegt ganz oben in Karnataka an der Grenze zu Goa, ist jedoch weniger touristisch und idyllischer. Unsere kleine Bambushütte (die auch noch sehr billig war) hatten wir am OM Beach, an dem wir im Morgengrauen ankamen. In diesen Tagen haben wir viel gebadet und das gute Essen genossen (zur Ausnahme gab es mal westliches Essen!) Außerdem machten wir Bootsausflüge zu den anderen Stränden. Am beeindruckendsten ist der Paradise Beach. Man kann schon aus dem Namen herauslesen, dass er ein Paradies für so einige Reisende ist. Dort ist komplett gar nichts. Keine Lodges, keine Restaurants, keine Straße. Und diesen Ort haben sich Menschen ausgesucht, um dort für kurze Zeit oder auch dauerhaft am Strand zu zelten und sich ihr eigenes kleines Reich aufgebaut. Man hat sich ein bisschen alsEindringling gefühlt, da die ja sozusagen ihr Wohnzimmer direkt offen liegen haben. Doch der Strand war wunderschön und es war ein interessantes Erlebnis. Zurück kletterten wir dann den steinigen Weg über die Klippen, was mit Flip Flops gar keine so schlaue Idee ist. Wir genossen den Sonnenuntergang und feierten den Geburtstag mit einem gemütlichen Abendessen. Abends waren die Strände von vielen Lagerfeuern erleuchtet, doch wir haben es versäumt unser eigenes Feuerholz zu sammeln.
Es viel uns allen schwer, nach so kurzer Zeit wieder Abschied von Gokarna zu nehmen, und wir waren uns sicher, dass das nicht unser letzter Besuch war.
Von den Wochenenden kam ich immer braungebrannt im Gesicht zurück. In meinem Projekt herrschte darüber nur Verwunderung. Wie kann ich meine Hautfarbe wechseln?
Ausblick über den OM Beach

Tausende kleine Krebse

Unsere Unterkunft

OM Beach


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